Zuerst ein mal ein riesengroßes Sorry dafür, dass ich ohne Vorankündigung nun gut zwei Monate von der Bildfläche verschwunden bin. Grund dafür ist mein neuer Job (mein erster nach dem Studium), der mich einfach zeitlich und auch geistig unheimlich einnimmt. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich als Berufsanfänger in diesem Bereich erst einmal noch sehr viel lernen muss und auch in meinem neuen Alltag muss ich mich erst wieder einfinden.
Aus diesem Grund ist auch der Launch und der damit verbunden (negative) Medienhype der neuen Anastasia Beverly Hills Subculture Palette fast völlig an mir vorbeigegangen. Denn auch auf Instagram und Co bin ich letzter Zeit nur noch sehr sporadisch online.
Durch Zufall hatte ich aber tatsächlich mitbekommen, dass die Palette nun erhältlich ist und habe sie am Abend der Veröffentlichung direkt im englischen Originalshop von Anastasia Beverly Hills bestellt.
Infos
Preis: | ca. 50€ (ca. 3,57€ pro Lidschatten) |
Inhalt: | 0,07g/Lidschatten |
Bezugsquelle: | Anastasia Beverly Hills England, BeautyBay |
Meine Vorfreude auf die Palette war sehr groß und so habe ich mir die Tage darauf einige erste Reviews und First-Impression Videos und Beiträge angesehen. Die Vorfreude war daraufhin innerhalb kürzester Zeit verflogen. Gefühlt 80% der Reviews bemängelten die fast schon katastrophale Textur der Lidschatten, die sich fast durch die komplette Palette zog. Ich glaube solch ein Produktbashing habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Gerne möchte ich euch deshalb in meiner Review verraten ob mich die Palette ebenfalls so enttäusch hat. Aber zunächst einmal einige Infos.
Inhaltsstoffe
Verpackung/Design
Wie auch die Schwesternpalette „Modern Renaissance“ (die ich ebenfalls besitze) kommt die Subculture Palette in einer Pappverpackung mit Samtbezug. Während die „Modern Renaissance“ Palette in gedecktem Rosa gehalten ist, wurde für die Subculture Palette petrolfarbener Samt verwendet. Der Samt ist zwar hübsch anzusehen und fühlt sich angenehm weich an, allerdings ist er auch sehr anfällig für Staub und Schmutz, sodass die Palette bereits nach kurzer Zeit schon ziemlich mitgenommen aussieht.
Die Palette schließt mit einem Magnet und im Deckel, der sich leider nicht aufstellen lässt, befindet sich ein relativ großer und durchaus brauchbarer Spiegel. Der Palette liegt außerdem ein Pinsel mit zweierlei verschiedenen Borsten bei. Er fühlt sich angenehm weich an und lässt sich sicher gut verwenden, ich persönlich nutze solche beiliegenden Pinsel aber eigentlich nie.
Farben
Schon bei den ersten geleakten Fotos war klar, dass die Palette bei mir einziehen muss. Denn die Farbzusammenstellung finde ich unheimlich spannend und sehr abwechslungsreich. Einfach eine tolle Palette für den Herbst!
Während ihr sicherlich einige der Farben auch bei anderen Firmen kaufen könnt, so ist die Farbkombination in der Palette dennoch sehr einzigartig. Ein besonderes Highlight sind zudem „Cube“ (ein rosa/violett changierender Ton, der sich toll für den Augeninnenwinkel eignet) und „Electric“ (ein multidimensionaler heller Grünton). Vor allem „Electric“ habe ich so noch bei keiner anderen Marke gesehen.
Textur/Pigmentierung
Die Textur ist unheimlich weich und pudrig ohne jedoch zu trocken oder staubig zu sein. Man spürt bereits beim Swatchen, dass die Lidschatten eher locker gepresst wurden. Beim hineingehen mit dem Pinsel wird dies durch den entstehenden Kickback besonders deutlich. Man sollte deshalb unheimlich vorsichtig sein und keinesfalls in den Pfännchen „herumrühren“ wie es in einigen Demonstrationsvideos auf YouTube gezeigt wurde.
Da die Lidschatten zudem unheimlich stark pigmentiert sind ist eine große Farbaufnahme mit dem Pinsel auch überhaupt nicht nötig. Ein leichtes „reindippen“ mit dem Pinsel reicht vollkommen aus um damit das komplette Auge zu schminken. Auf der einen Seite hat man dadurch einen sehr geringen Verbrauch, dieser relativiert sich allerdings durch die sich leicht lösenden überschüssigen Lidschattenpartikel, die man dann sowieso entfernt. Entstehende Kuhlen nach dreimaliger Verwendung muss man dennoch nicht befürchten!
Unten seht ihr den entstehenden Kickback beim Lidschatten „Mercury“ sehr gut. Ich war hier wirklich sehr vorsichtig mit dem Pinsel. Wie weich die Lidschatten sind erkennt man zudem an dem Foto darunter, auf dem man die Abdrücke der einzelnen Pinselhaare deutlich erkennen kann. Ich habe nur sehr leichten Druck ausgeübt.
Trotz der vielen negativ Rezessionen, die genau auf diesem Problem herumreiten, stört mich dieser Umstand jedoch nicht sonderlich. Ich nehme einfach nur sehr wenig Produkt auf und drücke die gelösten Partikel mit dem Pinsel fest. Sollte ich doch mal zuviel erwischt haben, klopfe ich überschüssiges einfach auf dem Handrücken ab.
Abgesehen davon ist mir dies bereits bei der Modern Renaissance Palette von ABH aufgefallen. Das „Problem“ ist also nicht neu.
Und wie gut lässt sich nun damit schminken?
Da ich im Vorfeld bereits wusste, dass die Palette durch die leichte Pressung recht viel Kickback verursacht und die Farben sehr stark pigmentiert sind, war ich bei der Farbaufnahme äußerst vorsichtig. Trotzdem lassen sich umherfliegende Lidschattenpartikel nicht verhindern. Man sollte den Pinsel daher vor dem Auftrag immer gut abklopfen um Fallout zu vermeiden. Bei den helleren Farben gelingt das auch sehr gut, bei dunkleren wie „Mercury“, „Axis“ oder „Rowdy“ lässt sich Fallout aber leider kaum vermeiden.
Obwohl ich normalerweise immer zuerst Foundation usw. auftrage bevor ich meine Augen schminke, erscheint mir das Schminken in umgekehrter Reihenfolge (also erst AMU, dann Foundation, Puder usw.) hier sehr angebracht. Dann ist auch bei stärkeren AMUs eventueller Fallout nicht so tragisch. Trotzdem erfordert es natürlich ein Ausbrechen aus der Routine was gerade morgens unter Zeitdruck eher mäßig funktioniert. Wer sich aber sowieso in dieser Reihenfolge schminkt wird damit sicher keine Probleme haben.
Mit der Palette lassen sich natürlich definitiv interessantere AMUs schminken, wie das unten gezeigte. Dass sie jedoch auch durchaus für alltagstaugliche Looks geeignet ist wollte ich euch dennoch beweisen. Verwendet habe ich dazu „Dawn“ auf dem kompletten Lid, im äußeren Augenwinkel kam“Mercury“ zum Einsatz und „Adorn“ befindet sich in der Lidmitte. Im Augeninnenwinkel habe ich zudem „Cube“ als Highlight verwendet.
Fazit
Auch wenn einige Farben der Palette etwas mehr Geduld und Vorsicht erfordern, so finde ich sie trotz dessen sehr gelungen. Die Farbzusammenstellung ist einfach sehr besonders und einzigartig und inspiriert mich dazu einmal andere Farbkombinationen auszuprobieren. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr darauf wenn sie im Herbst des öfteren zum Einsatz kommt.
Für den recht hohen Anschaffungspreis sollte man aber auf jeden Fall bedenken, dass man bei den dunkleren Farben mit Fallout rechnen muss und sie sicher nicht unbedingt für Anfänger geeignet ist (Anfänger sind hier aber sicherlich auch nicht die Zielgruppe). Sie erfordert einfach etwas mehr Geduld und Zeit, sodass ich gut verstehen kann, dass man bei über 50€ einfach etwas anderes, unkompliziertes erwartet. Das ganze Bashing halte ich zwar für übertrieben, aber nachvollziehen kann ich es durchaus!
Wie gefällt euch denn die ABH Subculture Palette? Habt ihr sie euch auch gekauft und falls ja, wie gut kommt ihr denn damit zurecht?